Auf der folgenden Seite sehen Sie ein paar schöne Gedichte.
Viel Spaß!!!
Ans Licht
Ich nahm die Nachtschatten
mit hinüber in den Tag,
sah kein Licht mehr,
da kamst du.
Unter dem Leuchten deiner Augen
bekam meine Dunkelheit Löcher.
Da nahmst du meine Hand,
führtest mich über die Schwelle.
Jetzt trinke ich den Sonnenschein.
Begegnung in der Menge
Der Tag trug sein Alltagsgrau.
Das zärtliche Kosen
der Schmetterlingsflügel
wurde nicht beachtet.
Ich war eingehüllt
von der hektisch tickenden Zeituhr,
als mein Blick sich in deinem Gesicht fing.
Du lächeltest Farbe herbei,
wenn auch nur für Sekunden.
Im Vorbeigehen hob ich den Kopf.
Jetzt war ich bereit,
das Blau des Himmels zu trinken,
bereit, den Sonnenstrahl einzufangen
und weiterzugeben.
Die Brücke zu dir
Komm, ich baue dir eine Brücke.
Der Mantel des Vergessens
ist ausgebreitet.
Ich baue
mit den Tränen der Vergangenheit
an der Zukunft.
Betrete die Brücke,
nimm meine Hände.
Vereint wollen wir dem
anderen Ende zuschreiten.
Du und ich
Gefühlsketten halten uns gefesselt.
Aus den Fesseln werden Lichtschimmer,
die das Alltagsgrau erhellen.
Das Ich trat zurück,
das Du beherrscht den Vordergrund.
Dankbar lehne ich mich in die Geborgenheit.
Du und ich, wir hoffen, dass die Gefühlskette
dem grauen Alltag widersteht.
Flusseinsamkeit
Die Konturen sind verwischt,
der Himmel küsst den Fluss.
Die Bäume am Ufer
neigen huldigend die Köpfe.
Meine Begleitung ist die Einsamkeit.
Sie lässt mir Zeit zum Lauschen -
der Fluss erzählt mir ein Märchen,
vom Himmel klingt ein vergessenes Lied.
Umhüllt vom Zauber des Augenblicks
kehre ich zurück zu dir.
Ich hoffe, in deinen Augen
Himmel und Fluss
wiederzufinden.
Frühling mit dir
Aus der Winterkälte
kam dein Gesicht.
Dein Lächeln taute das Eis,
es wurde Frühling.
Ich suchte nach einem Schneckenhaus,
da nahmst du mir den Schleier
von den Augen.
Blüte um Blüte wurde sichtbar.
Frühlingspracht überall
und mitten im Sonnenlicht
du und ich.
Verschüttete Gefühle
Im Düsenlärm hört man das Herz
nicht mehr schlagen.
Den Blick zu den Sternen gerichtet,
sieht man das Gänseblümchen
am Weg nicht mehr.
Vergiss nicht, dass es ihn noch gibt:
den Freund, den blühenden Baum.
Mach dich auf die Suche
nach der Freude,
lerne die Sehnsucht kennen.
Vor allem buchstabiere
das Wort Liebe,
lange und innig.
Zu Hause
Auf leisen Schwingen
wandeln meine Gedanken.
Sie kreisen in wolkigen Höhen,
durchqueren tiefe Schluchten.
Aber ich bin zu Hause.
Aus den Ritzen dringt Geborgenheit.
Ich atme sie ein und
bin bereit, die Stille des Raumes
mit dir zu teilen.
Zärtlicher Herbst
Verweht ist der Blütenstaub,
in den Hecken, rot und schwarz,
die letzten Beeren.
Wir wollen sie gemeinsam pflücken.
Mit den Tauperlen
wollen wir unsere Lippen benetzen
und dann, wenn die Tage kürzer werden,
wollen wir untertauchen
in weißen Nebelschwaden.
Unter blauem Himmel
Den Sand in den Haaren,
das Meeressalz auf den Lippen,
so lernte ich dich kennen.
Keine Wolke am Himmel,
nur Sonne.
Die Zeit blieb nicht stehen,
der Alltag griff nach unserer
Sommerseligkeit.
Da fingst du ein Stück
des blauen Himmels ein
und schenktest es mir.
Dafür danke ich dir.
Erste Liebe
Wir leben in den Zweigen
eines Wunschbaumes.
In unseren Gedanken
bauten wir eine Traumwelt.
Ehe die schwarzen Vögel
über uns herfielen,
sprangen wir auf den Boden.
Jetzt winke ich dir zum Abschied zu,
Freund aus der Jugendzeit.
Ein Liebesgedicht
Worte in den Wind gehaucht,
das Echo lässt auf sich warten.
Du bist mein Echo.
Gedanken, im Innersten verschlossen,
warten darauf ausgesprochen zu werden.
Sie gelten dir.
Augen, in die Vergangenheit blickend,
warten auf eine glückliche Zukunft.
Sie suchen dein Gesicht.
Warten. Ich warte,
warte auf deine Wiederkehr.
Zwei Menschen
Sieh sie dir an,
die umschlungenen Gestalten!
Gemeinsam glauben
sie an die Liebe,
das Lächeln anderer
vermag sie nicht zu erschrecken.
Nimm dir ein Beispiel
an zwei Menschen,
die sich nicht scheuen,
die Dunkelheit
mit ihren Gefühlen
zu erhellen.
Nächstenliebe
Nicht immer ist es ein Freund,
der an deiner Seite geht.
Such auch das fremde Gesicht ,
lächle ihm zu.
Vielleicht findest du dahinter das Du.
Unser Rosengarten
Wir haben uns einen Rosengarten angelegt,
an diesen grenzt der Himmel.
So fangen wir die Wolken ein,
lassen Sternensilber auf uns regnen.
Wir winken den Vorübergehenden zu
und warten auf die Freunde.
Mit ihnen zusammen
wollen wir weiterpflanzen,
in der einen Ecke wollen wir
den Hoffnungsstrauß setzen,
in der anderen die Blume der Freude
und vorne, ganz groß,
den Liebesbaum.
Tagesanbruch
Die Traumgeister
schwingen sich aufs Fensterbrett.
Das erste Morgenlicht
vertreibt sie aus meinem Zimmer.
Still ist es nun im Raum.
Während vor dem Fenster
die Goldtöne Auferstehung feiern,
kommt auf leisen Sohlen
die Freude.
Ich freue mich,
freue mich auf den neuen Tag,
den Tag mit dir.
Mein Traumland
Es hat viele Bäume,
glasklare Flüsse
und friedfertige Menschen.
Nur du fehlst darin.
Steig ein in mein Traumboot,
durchbrich die Schatten,
suche mit mir gemeinsam
das Licht.
Winterblume
Ich fand dich im Frühling,
du gingst mit mir durch den Sommer,
im Herbst sahen wir die Farbenpracht,
nun ist es Winter.
Unsere Zärtlichkeit ist der Mantel,
in welchem wir über den Schnee gehen.
Blühende Blumen im Winter -
für uns sind sie möglich geworden.
Du leihst mir deine Augen
und ich sehe die Winterblume.
Du leihst mir deine Hände
und ich streichle das Eis.
Ich sehe dich an und weiß:
Nie wieder werde ich frieren.
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